Veränderung ist doof: Mit Feedback klappt der Kulturwandel

„Veränderung ist doof!“ Ein typischer Witz unter Kollegen, die mit Veränderung von Verhalten in Unternehmen und deren Beschäftigten und Managern zu tun haben. Wenn auch als Witz gedacht, es enthält doch viel Wahrheit – der Mensch ist ein Gewohnheitstier und jede Veränderung wird erstmal auf ihren Bedrohungsfaktor untersucht. Ist dieser negativ oder nicht abzuschätzen, ist die Veränderung erst einmal doof!

Damit Veränderung eben nicht direkt als „doof“ abgestempelt wird, helfen die vier Elemente des Veränderungsmodells, das wir auch in unserem ersten Post thematisiert haben:

  1. Vorbildfunktion der Kollegen und Vorgesetzten sicherstellen
  2. Verständnis bei den Betroffenen schaffen
  3. Fähigkeiten zur Umsetzung des gewünschten Verhaltens aufbauen und
  4. Mechanismen und Systeme einführen, die die neuen Verhaltensweisen unterstützen bzw. alte unmöglich machen.

Grundlegende Veränderung mit Feedback

Weil diese Schritte nicht immer beachtet werden oder deren Einführung nicht immer vollständig gelingt, hat mit großer Wahrscheinlichkeit jeder schon erlebt, dass ein Kollege oder eine Kollegin etwas macht, das so nicht gedacht ist.

Nun stellt sich die Frage, wie damit umgehen? Ein natürlicher Reflex ist es, das Beobachtete anzusprechen und Ausführende darauf aufmerksam zu machen. Leider setzt in genau diesem Moment wieder ein Gedankenprozess ein, der super hinderlich ist. Versetze Dich selbst einmal in die Situation als Du das letzte Mal Feedback geben wolltest und es nicht getan hast? Wie hast Du Dich dabei gefühlt? Hattest Du Bedenken oder gar Angst und wenn ja, welche? Warum hast Du Dich gegen das Feedback entschieden?

Hier bitte über Deine eigenen Erfahrungen nachdenken, als Du das letzte Mal kein Feedback gegeben hast. Nach dem Bild geht’s weiter.

Kreide

Typische Gedanken, die dazu geführt haben, KEIN Feedback zu geben, sind folgende – erkennst Du Dich wieder?:

  • Angst vor der Konfrontation
  • Schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit
  • Keine guten Vorbilder
  • Angst, jemanden zu verletzen oder eine Beziehung zu beschädigen
  • Unpassendes Gefühl, wenn es emotional wird
  • Angst, nicht gemocht zu werden
  • Angst, missverstanden zu werden

Hier ist die Angst, ein dominierender Faktor, meistens mit dem Hintergedanken, es könnte noch schlimmer werden. Dies ist der Beginn eines gefährlichen Strudels, in den man leicht hineingezogen werden kann:

  • Mir fällt ein Fehlverhalten auf, dass mich nervt oder mit dem ich nicht einverstanden bin.
  • Ich habe Angst, es könnte schlimmer werden oder ich habe resigniert, deshalb gebe ich KEIN Feedback.
  • Die andere Person erkennt das Fehlverhalten nicht und behält es bei.
  • Also bin ich weiterhin genervt… es könnte noch schlimmer werden… ich resigniere… KEIN Feedback…

So geht es weiter… Dieser Kreislauf der Gedanken kostet viel Kraft – Kraft, die man viel besser in das GEBEN von Feedback stecken sollte. Wie leicht könnte die Welt sein? Man bräuchte keine Gedanken mehr daran verschwenden, sich nicht mehr ärgern, kein Feedback gegeben zu haben – solange man es „einfach“ konsequent tut.

Deshalb unser Hinweis, beobachtet Euch beim nächsten Wunsch, Feedback zu geben, ganz genau und durchbrecht den Kreislauf des „Nicht-Feedback-Gebens“. Vertraut in Euch und Euren Kollegen und Kolleginnen, dass Veränderungen in Eurem Unternehmen möglich sind. Nur mit Feedback lässt sich ein Kulturwandel in jedem Unternehmen, sei es noch so klein oder groß, erzielen.

Wie Ihr gutes, konstruktives Feedback gebt, so dass all diejenigen, die Feedback von Euch erhalten haben, Euch dankbar für Euren Hinweis sind, erfahrt Ihr im nächsten Post.

Habt Ihr Fragen? Dann schreibt mir eine E-Mail oder kommentiert den Beitrag. Ich freue mich auf Eure Nachricht.

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